Wohnen in allen Lebenslagen
Das Einfamilienhaus ist im ländlichen Raum das vorherrschende Wohnraumangebot. Kleinere Wohnungen fehlen hingegen in der Regel, werden aber von jungen Erwachsenen genauso gesucht wie von älteren Singles und Paaren.
Indem hier passende (flächensparende) Angebote geschaffen werden, werden Häuser für Familien frei, und für Gebäude oder Flächen im Innenort kann eine neue Nutzung gefunden werden. Die Kommunen sind gefordert, Angebote für Bürger in möglichst allen Lebenslagen zu initiieren und zu fördern, um damit letztendlich ihre eigene Standortqualität zu erhöhen.
Diese und andere Ansätze werden erläutert in der Broschüre des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR): Strategien der Innenentwicklung – Lebendige und nutzungsgemischte Wohn- und Versorgungsstandorte in kleineren Städten und Gemeinden.
Strategien der Innenentwicklung_BBSR, 5031 KB |
Die weit verbreiteten Einfamilienhausgebiete in ländlichen Gemeinden sind stark auf „individuelles Wohnen und individuelle Freiräume“ ausgerichtet, öffentliche und halböffentliche Räume für die Begegnung von Menschen und damit für soziale Interaktion fehlen häufig. So sollten bei neuen Wohnprojekten soziale und gemeinschaftliche Aspekte wieder mehr in den Mittelpunkt gestellt werden – was den Nebeneffekt einer effizienteren Flächennutzung mit sich bringt. Auch bei der Realisierung von gemeinschaftlichen Wohnvorhaben sind die Kommunen mit den ihnen zur Verfügung stehenden Steuerungsmöglichkeiten gefragt.
Eine ausführliche Darstellung dieser Thematik findet sich in der Broschüre der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung: Gemeinschaftliche Wohnvorhaben für alle Lebenslagen. Ein Handlungsleitfaden für erfolgreiche Wohnprojekte in ländlichen Gemeinden
Gemeinschaftliche Wohnvorhaben_ALE, 6662 KB |
In eigener Sache: Selbstorganisierte gemeinschaftliche Wohnformen als Alternative für die Generation 50+
Für Interessierte, die sich vorstellen könnten ein Wohnprojekt zu gründen, hat das Regionalmanagement des Landkreises Main-Spessart einen Leitfaden zum gemeinschaftlichen Wohnen zusammengestellt, der die wesentlichen Schritte von der ersten Idee bis zur Umsetzung aufzeigt.